Jubiläumsevent 15 Jahre Nationale Klimaschutzinitiative

Seit 15 Jahren gibt es die Nationale Klimaschutzinitiative, die seither eine Vielzahl verschiedener Projekte gefördert hat. Für die Universitätsstadt Tübingen und das Projekt „Blaue Drehscheibe“ wurde Dr. Katrin Korth eingeladen: zur Podiumsdiskussion im Rahmen des Jubiläumsevents am 25.09.2023 in Berlin.

https://www.klimaschutz.de/de/15-jahre-nationale-klimaschutzinitiative

Zertifizierte Vergabeberatung

Sie ist schon seit 2016 in Kraft, die Vergabeverordnung (VgV) des Bundes, mit der die umfassende Umgestaltung des europäischen Vergaberechts in Deutschland Realität wurde. Dabei führte die Maßgabe, Planungsleistungen für Baumaßnahmen ab einem addierten Gesamtwert von 215.000 EUR netto europaweit auszuschreiben, in den letzten Jahren zu erheblichen Kontroversen in der Planerszene. Bislang galt jedoch laut § 3 Absatz 7 VgV (zweiter Satz), dass bei der Vergabe von Planungsleistungen für die Auftragswertschätzung der geschätzte Gesamtwert aller Lose nur bei Losen über gleichartige Leistungen zugrunde zu legen war. Dadurch konnte ein großer Teil der öffentlichen Aufträge über Planungsleistungen unterhalb der Schwelle und damit deutlich einfacher vergeben werden.

Am 16. Juni 2023 wurde diese Sonderregel durch den Bundesrat gestrichen. Zahlreiche Planungsaufträge der öffentlichen Hand für Vorhaben auch mit einem eher niedrigen Bauvolumen werden nach diesen strengeren Regeln der Pflicht zur europaweiten Ausschreibung unterliegen. Der bürokratische Aufwand wird höher, Planungsprozesse werden länger, Kosten steigen. Bürokratieabbau sieht anders aus.

Doch es hilft nichts. Planende und Steuernde von Planungs- und Bauprozessen müssen sich mit den geänderten Rahmenbedingungen auseinandersetzen.

Dr. Katrin Korth hat im August 2023 erfolgreich an der Qualifizierung zur Vergabeberatung bei der Ingenieurkammer Nordrhein-Westfalen teilgenommen und darf seit 01.09.2023 das Zertifikat „Qualifizierte Vergabeberatung“ führen. ZIel von Korth StadtRaumStrategien ist es, öffentliche Auftraggeber sicher und effizient durch den Vergabdschungel zu führen.

TB-60953-Korth

Was macht eigentlich eine Steuerfrau?

Im Juli 2023 wurde der erste große Abschnitt des ZOB Europaplatz in Tübingen fertiggestellt und ZOB, Radstation und Café am See in Betrieb genommen.

Viele Menschen, die nichts mit Planen und Bauen zu tun haben, können sich nicht vorstellen, was eine Projektleitung bei so einem Großprojekt eigentlich für Aufgaben hat.
Das Schwäbische Tagblatt hat am 26.07.2023 mit Frau Dr. Korth, der Projektleiterin des Europaplatzes dazu ein Interview dazu geführt, welches den programatischen Titel „Steuerfrau des Europaplatzes“ trägt. Wir finden, dass das ein schöner und passender Beitrag ist.

Tageszeitung_ST_Mittwoch, 26 Juli 2023_katrinkorth

Gartenschau Bad Urach – Bürgerinformationsveranstaltung am 19.09.2023

Im Juli 2018 hat das Land Baden-Württemberg der Stadt Bad Urach den Zuschlag für die Ausrichtung der Gartenschau im Jahr 2027 gegeben. Seither laufen in der Kurstadt die Planungen. Aktuell läuft die Planung der Daueranlagen, welche Bad Urach auch nach der Gartenschau erhalten bleiben. Die Vorentwurfsplanung für den neuen Park liegt nun vor.

Am Dienstag, 19. September 2023, wird die Planung in der Festhalle Bad Urach vorgestellt und die Bürger:innen können sich zum aktuellen Stand informieren.Eine Voranmeldung ist nicht notwendig.

Aktuelle Informationen zur Gartenschau 2027 finden sich seit Beginn unter www.badurach-gartenschau.de und unter https://www.badurach-tourismus.de/kultur-events/gartenschau-bad-urach-2027

Die Veranstaltung beginnt um 19:00 Uhr, bereits ab 18:30 Uhr ist der Einlass möglich. Für die Bewirtung der Veranstaltung sorgt der Förderverein der Festhalle Bad Urach e.V..

Inbetriebnahme Zentraler Omnibusbahnhof und Radstation Tübingen

Am 28.07.2023 ging nach 3,5 jähriger Bauzeit der neue ZOB, die Radstation mit der Fahrradtiefgarage und das Cafè am See in Betrieb. Ein so großes und umfassendes Projekt beginnt in der Regel fließend und es endet fließend, denn im Stadtraum zu bauen ist anders als ein Gebäude auf einem definierten Grundstück zu errichten. Bis Jahresende wird noch weitergebaut: werden die letzten Steige fertiggestellt, Restarbeiten erledigt, Mängel beseitigt, Bäume gepflanzt. Parallel wird rund um das Café am See die Seeterrasse mit dem Wasserspiel errichtet.

Am 28.07. war aber erst mal ein Moment zum Innehalten und zum Feiern. Mit der Radstation ist ein besonderes Bauwerk entstanden, welches durch die Architekten von HaasCookZemrich aus Stuttgart geplant wurde. Die Fahrradtiefgarage stammt aus der Feder von KMB aus Ludwigsburg, die Verkehrsanlagen wurden durch breinlinger Ingenieure geplant. Die gesamten Freianlagen und das freiräumliche Gesamtkonzept wurden durch die Landschaftsarchitekt:innen bhmp aus Bruchsal und Nürtingen geplant, die mit diesem Entwurf eine besondere Geschichte erzählen. Der Umbau des Europaplatzes steht wie kaum ein anderes aktuelles Projekt in Deutschland für Mobilitätswende und Stadtgestaltung aus der Perspektive zu Fuß gehender und radfahrender Menschen. Dazu wurde das Thema Inklusion als wichtigste Prämisse mit verfolgt.Der Bahnof und alle Bussteige sind nun barrierefrei zu erreichen, Radstation und Café werden durch inklusive Unternehmen geführt. Das Interesse war riesig, fast 2.000 Menschen kamen zur Eröffnung und feierten mit.

Als Projektleiterin bin stolz, zusammen mit meinem Team und den Planenden, dass wir an dieser wichtigen Stelle Tübingens zur ökologisch-sozialen Transformation des Stadtraums und des Verkehrsraums beitragen durften und dürfen.

Regierungspräsident KLaus Tappeser, Projektleiterin Dr. Katrin Korth, Erster und Baubürgermeister Cord Soehlke, Oberbürgermeister Boris Palmer bei der Eröffnung, Foto Anne Faden

Führung in der Fahrradtiefgarage mit Radverkehrsplaner Daniel Hammer, Foto Anne Faden

Eröffnung, Ausstellung der neuen Leihräder, Foto Anne Faden

Eröffnung, Foto Anne Faden

 

Seefontäne im Anlagensee Tübingen

Man könnte meinen, dass so eine kleine Wasserfontäne eigentlich nicht wirklich wichtig ist. Oder vielleicht doch?

Als Anfang der 1960er Jahre der Anlagepark in Tübingen umgebaut wurde, wurde auch eine Fontäne installiert. Viele ältere und mittelalte Tübingerinnen und Tübingen erinnern sich an Sie. Ende der 199er Jahre musste sie stillgelegt werden. Die Wasserqualität des Anlagensees  war mittlerweile so schlecht, dass durch die Fontäne stark verschmutzte Aerosole versprüht wurden. Das gesundheitliche Riskio wollte und konnte niemand tragen.

Als 2018 die ersten Beteiligungsrunden für die aktuelle Umgestaltung des Anlagenparks starteten, kam die Fontäne immer mal wieder zur Sprache. Es wurde bedauert, dass es diese Attraktion nicht mehr gibt.

Im Rahmen der Planung kam deshalb die Idee auf, eine neue Fontäne zu installieren.

Die neue Fontäne konnte deshalb installiert werden, weil die Wasserqualität nach der Sanierung des Anlagensees wieder gut ist.

Die neue Fontäne steht für Kontinuität und für stadtgesellschaftliches Erinnerumgsvermögen. Das ist mittlerweile ein unschätzbar wertvolles Gut.

Die neue Fontäne trägt (wenn auch nur gering) zur Stabilisierung der Wasserqualität bei, denn durch die Wasserbewegungen wird Sauerstoff in den Wasserkörper eingetragen.

Die neue Fontäne kühlt, denn die Aerosole wirken wie Neben oder Sprühdüsen und kühlen die Umgebung ab. Die Abkühlung ist bis in die Uferbereich zu spüren.

Fontänen sind irgendwie auch Wasserkunst, die neue Fontäne ist also ein kleines Kunstwerk.

Die neue Fontäne wurde durch die Feuerwehr eingebaut, die bei dieser Gelegenheit gleich eine Tauchübung gemacht haben und sich über den umgebauten See informiert haben. Es ist wichtig, dass sich die Feuerwehrleute auch unter Wasser auskennen, falls es mal zu einem Rettungseinsatz kommt.

Damit hat ein vermeintlich kleiner Baustein eine viel größere Wirkung, als es auf den ersten Blick erscheint.

 

Am 28.07.2023 wurde die Fontäne eingeweiht. Der Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer hat es sich nicht nehmen lassen, den grünen Startknopf zu drücken.

Idee: Katrin Korth, Realisierung Wassertechnik Dresden

Anlagensee mit Fontäne
1967
Tübingen-Diaserie von Margarete Giebler (Fotografin, 1924-1995, geb. Reichert)
Stadtarchiv Tübingen, D 150/Dias

Einbau durch die Tübinger Feuerwehr und Funktionstest, Juli 2023

Foto: Anne Faden

Boris Palmer drückt den grünen Knopf

Foto: Anne Faden

 

 

 

Paris und seine Parks

Paris ist den meisten bekannt als Stadt der Kultur, Kunst und Mode, als Stadt der Schlösser und historischen Parks und als Stadt mit einzigartiger Architektur und Stadtbaugeschichte. Dabei kann man in Paris auch viel lernen über Parks und Freiräume sowie über Freiraumpolitik, angefangen von den oppulenten Schlossparks über die konzeptionell architektonisch geprägten Parks der 1970 er und 1980er Jahre bis hin zu aktuellen multicodierten Landschaftsraumkonzepten, die wesentlich naturhafter anmuten als die früheren Parks. Auch abseits der ganz bekannten Parks lässt sich damit viel erleben und studieren, was für die europäische Freiraumplanung maßgebend ist oder maßgebend wird, denn die Herausforderungen, beim Stadtklima wie auch bei den sozialräumlichen Themen, sind in Paris besonders stark. Auf der Basis von zwei Exkursionen im vergangenen Jahr hat Dr. Katrin Korth in der Stadt und Grün, Ausgabe 07/2023 über die Pariser Parks geschrieben.

Stadt und Grün 2023_7

 

 

Strategieprozess Kiesabbau in Rheinau begonnen

Der Kiesabbau prägt die Gemeinden entlang des Oberrheins. Er sichert über die Kiespacht wichtig Einnahmen für die Kommunen. Gleiuchzeitig bestimmt der Kiesabbau seit Jahrzehnten den Landschaftsraum, der Abbau ist mit erheblichen räumlichen Eingriffen verbunden. Die zugrunde liegenden Genehmigungsprozesse für den Kiesabbau sind komplex, mit umfangreichen Eingriffs- und Ausgleichsregelungen. Für die Kommunen ist der Kiesabbau ein Spagat zwischen Einnahmensicherung und dem Umgang mit Eingriffen in den Landschaftsraum. Zudem ist der Abbau endlich, die einfach erschließbaren Vorkommen gehen zur Neige. Es gibt zunehmenden Widerstand gegen weiteren Abbau und Initiativen für stärkeren Schutz des Landschaft. Dazu kommen die notwendigen Überlegungen, wie mit den Abbauflächen nach Abbauende umgegangen werden soll, welche Folgenutzungen möglich sind. Diese Fragestellungen sind nur unter politischer, finanzieller und räumlicher Betrachtung zu beantworten und sie bedürfen eines audsgewogenen Beteiligungsprozesses, dier die relevanten Akteure einbezieht.

Korth StadtRaumStrategien wurde zusammen mit dem Internationalen Stadtbauatelier mit der Begleitung beim Strategieprozess beauftragt. In der Gemeinderatssitzung der Stadt Rheinau am 08.03.2023 wurden hierzu wesentliche Fragen geklärt und die Weichen für den Prozess gestellt.

Artikel ABB 20230310

 

 

Wettbewerb Kinzigsteg in Offenburg: Wettbewerbssieger steht fest.

Gemeinsam mit der Stadt Offenburg hat das Überlandwerk Mittelbaden 2022 einen Wettbewerb für eine Radwegbrücke über die Kinzig ausgelobt. Die neue Radwegbrücke, die auch als Rohrtrasse für das Überlandwerk fungieren soll, verbindet die Innenstadt mit den westlich angrenzenden Gewerbegebieten. Die Brücke ist in der Nähe des zukünftigen Gartenschaugeländes für die Landesgartenschau, weshalb ihre Gestaltung von besonderem Interesse für die Stadt Offenburg ist.

Korth StadtRaumStrategien hat das Wettbewerbsverfahren betreut.

Im zweistufigen nichtöffentlichen Wettbewerb, der als Mehrfachbeauftragung ausgelobt wurde, hat die Jury am 20.03.2023 eine einstimmige Entscheidung getroffen.

Sieger wurde die Bürogemeinschaft RS Ingenieure aus Achern zusammen mit Henchion Reuter Architekten, Berlin und EiSat GmbH, Berlin. Ihr Entwurf sieht eine Dreifeldbrücke aus Stahl mit zwei außen liegenden, nicht begehbaren, dicht geschweißten trapezförmigen Hohlkästen mit unterschiedlich geneigten, äußeren Seitenflächen vor, die die Basis für das ebenfalls in Teilen geneigten Geländer bilden. Die Hohlkästen sind über eine orthotrophe Platte als Trapezblech verbunden und liegen auf trapezförmigen, nach unten aufgeweiteten Pfeilerschotten aus Beton auf. Die Leitungsführung soll zwischen den Hohlkästen erfolgen.
Der Entwurf setzt in seiner Gestaltsprache ein starkes Zeichen im Stadtraum, formuliert einen hohen gestalterischen Anspruch und ein klares Statement, welches die Brücke als Chance betrachtet. in der umgebenden städtebaulichen Situation zwei Stadtteile mit heterogenen Nutzungen kraftvoll zu verbinden.

Mehr Informationen unter

https://www.competitionline.com/de/ergebnisse/anzeigen/detail/id/510014/security/e3b0b15029acb674c8e6dcd3e562cd10

Quelle Abbildung:RS Ingenieure aus Achern zusammen mit Henchion Reuter Architekten, Berlin und EiSat GmbH, Berlin

Mobilität und Freiraum

Wenn von Mobilität und Mobilitätswende gesprochen und geschrieben wird, dann geht es oft vor allem um sogenannte harte Fakten: Breite für Geh- und Radwege, Anzahl und Anfahrbarkeit von Bushaltestellen, verkehrsrechtliche Ausweisung von verkehrsberuhigten Bereichen, Schleppkurven, Wegfall von Stellplätzen. Die Betrachtung ist meist eine technisch-funktionale. Tatsächlich müssen wir unser Augenmerk aber auch darauf richten, dass die freiräumliche Qualität eines Straßenraums, die Gestaltungsqualität eines Omnibusbahnhofs oder eines Bahnhofs, die Begrünung von Rad- und Fußwegen – kurzum die Qualität des Stadtraums, in dem die Mobilität stattfindet – wesentlichen Einfluss darauf hat, wie wir Mobilität wahrnehmen. Ein Stadtraum, der Menschen zu Fuß- und mit dem Rad willkommen heißen soll, braucht eine hohe Gestaltqualität. Deshalb erhalten die Straßenräume, Gleistrassen von Straßenbahnen, Bahnhöfe und weiteren technischen Infrastrukturen in den Debatten um lebenswerte Stadt zunehmende Aufmerksamkeit.

In der Stadt + Grün 3/2023 hat Dr. Katrin Korth genau über diese Themen einen Fachbeitrag geschrieben.

Artikel Mobilität und Freiraum 3_2023